Philipp, was bedeutet moderne Führung für Dich und welche Eigenschaften sollte man dafür mitbringen?
Als allererstes eine Offenheit für neue Dinge und eine Offenheit, bestimmte liebgewonnene Traditionen vielleicht auch einfach mal über Bord zu werfen.
Was war Deine bisher größte Herausforderung als Führungskraft und wie hast Du sie gemeistert?
Sicherlich eine großangelegte Umstrukturierung meines Bereichs. Mit dem Aufkommen der Social-Media-Kanäle ist eine ganz andere Form von Kommunikation gefragt und das kriegst Du nur hin, wenn Du auch eine Organisationsform änderst. Und das wiederum verlangt Führung und eine Führung in einer flexiblen Organisationsform ist anders als in einer klassisch hierarchischen Organisation.
Wie habe ich es geschafft?
Durch Überzeugungsarbeit und letztendlich auch durch das Vorleben. Ein zweiter Schritt war, auch die Meinung anderer zu akzeptieren. Auch das, muss ich sagen, ist mir nicht schwergefallen, weil es meinem Naturell entspricht. Ich mag es, sich mit anderen auszutauschen und Ideen gemeinsam zu entwickeln.
Mal ein Blick in die Zukunft: Führen und geführt werden in Deutschland im Jahr 2035.Was ist Deine Vision?
Wenn es um eigenverantwortliches Arbeiten geht, wenn es um moderne Führungsverantwortung geht,wenn es um Flexibilität geht, dann wird es schnell gleichgesetzt mit so einem anarchischen Angang. Von wegen: Jeder kann tun, was er will. Das ist meiner Ansicht nach ein Trugschluss. Gerade wenn man in flexiblen und agilen Formen arbeitet, dann muss das sehr gut organisiert sein und dann muss es da klare Absprachen geben, damit es funktioniert. Von daher ist der Trend, der sich abzeichnet, einer, der sich weiter fortsetzen wird. Die technischen Möglichkeiten, die es zukünftig geben wird, werden ja noch besser sein als jetzt. Ich gehe fest davon aus, dass wir holografische Meetings haben werden, dass die Datenbrillen besser werden, so dass wir uns auch mit Augmented Reality treffen können und nicht einfach nur auf so eine flache Scheibe gucken, wo sich dann so eine Briefmarke bewegt. Da wird sich einiges tun. Von daher ist das Thema Arbeiten auf Distanz sicherlich eins, was auch eine Rolle spielen wird. Aber ich glaube trotzdem, dass Menschen auch zum Arbeiten zusammenkommen werden und zusammenkommen müssen und vor allem auch wollen.